Auch wenn unser Ort mit knapp 1100 Einwohnern nicht der größte ist, sind wir - im Gegensatz zu den meisten unserer Nachbargemeinden - stolzer Besitzer eines eigenen Rathauses. Hier befindet sich aktuell das Büro unseres Ortsbürgermeisters und auch die meisten Gemeinderatssitzung finden dort statt.
Zuletzt renoviert zur 750 Jahrfeier unseres Ortes qualmte hier bis vor Kurzem einmal im Jahr der Schornstein: Nach alter Tradition wurde im angrenzenden "Backes" Brot und Kuchen gebacken. Früher in fast allen Orten des Westerwaldes vorhanden, sind heute nur noch ganz wenige Backstuben dieser Art zu Dorf- oder Heimatfesten in Betrieb.

In unserem Dorfzentrum können wir u.a. eine Arztpraxis und sogar eine kleine Bücherei aufzeigen. Eine dort ebenfalls vorhandene Bäckerei mit angeschlossenem kleinem Dorfladen und zugehöriger Sparkassenfiliale wurde leider aus Rentabilitätsgründen geschlossen. Nahegelegene Möglichkeiten zum Einkauf in den Nachbarorten Weitefeld und Elkenroth sichern hier aktuell die Versorgung, auch ohne die größeren Discounter in Bad Marienberg oder Hachenburg nutzen zu müssen. Im Regelfall setzt der Besuch dieser Geschäfte dann allerdings besser ein Fahrrad oder sogar ein Auto voraus.

Im Ort ansässige landwirtschaftliche (Nebenerwerbs-)Betriebe und neuerdings auch wieder ein Gaststättenbetrieb mit angeschlossenem Bestell- und Lieferservice ergänzen das Angebot. Dazu kommen verschiedene kleinere und auch größere mittelständische Gewerbetreibende aus dem "NON-Food" Bereich.

Natürlich macht der demografische Wandel auch vor unserem Dorf nicht halt. Trotz einer älter werdenden Gesellschaft und einer Abwanderung vieler jüngerer Bewohnerinnen und Bewohner zur Ausbildung oder Studium in die umliegenden größeren Städte ist Neunkhausen mit seiner Grundschule und dem angeschlossenen Kindergarten auch für unsere Jüngsten in den nächsten Jahren gut aufgestellt. Beide Einrichtungen sind dabei nicht nur für Neunkhausen, sondern auch für die Nachbarorte Mörlen und Kirburg, im Falle der Grundschule auch für Langenbach zuständig.

Neben einigen älteren Bauern- und Fachwerkhäusern im Ortskern wird unser Ort durch die verschiedenen, im Lauf der Jahre entstandenen "Neubaugebiete" geprägt.
Allen gemeinsam sind Grundstücke mit viel Grün zwischen den Häusern, Tempo 30 Zonen, aufgelockert durch Straßenbäume und ebenerdige Fahr- und Gehwege, sowie viele Sackgassen oder Ringstraßen mit überwiegendem Anliegerverkehr. Alles in allem liegt auch hier die Betonung auf dem ländlichen Charakters Neunkhausens.

Einen solchen Eindruck bekommt auch, wer unser Dorf verlässt: Egal ob über die Kreisgrenze in Richtung Elkenroth oder in die Nachbardörfer Richtung Bad Marienberg: Entlang unser typischen Westerwaldstraßen mit ständigen Auf und Ab, langen Geraden und plötzlichen Kurven, zeigt sich im Sommer viel Grün inmitten von Wäldern, Feldern oder Wiesen. Wo früher Basalt und Braunkohle abgebaut wurde, finden sich heute Ruheoasen für Mensch und Tier. Wenn anderswo die "Rush Hour" die Sicht vernebelt, zeigt der Westerwald sein schönstes Gesicht.